Multiskaliges Monitoring am Hochvogel
Der Hochvogel (2.592 m) in den Allgäuer Hochalpen an der deutsch-österreichischen Grenze ist seit 2014 aufgrund akuter Steinschlaggefahr von der österreichischen Seite gesperrt. Ein markanter Bruch am Gipfel wird durch ein von TUM-Landslides entwickeltes Frühwarnsystem überwacht, das mithilfe drahtloser Sensoren in Echtzeit die Rissbewegungen misst. Ein möglicher Gipfelkollaps könnte gravierende Auswirkungen auf die umliegenden Täler haben, etwa durch verstärkte Sedimentproduktion und Murgänge. Um diese Prozesse besser zu verstehen, führt RealityMaps seit 2009 regelmäßig hochauflösende UAV-Vermessungen am Gipfel durch. Mithilfe photogrammetrischer Auswertung dieser Bilddaten können Höhenmodelle berechnet, Geländeänderungen dokumentiert und kleine Felsstürze entlang des Südwesthangs identifiziert werden. So lassen sich Spannungszonen erkennen, die auf bevorstehende größere Abbrüche hindeuten könnten. Diese Erkenntnisse dienen der Verbesserung des bestehenden Frühwarnsystems und helfen bei der gezielten Platzierung neuer Messinstrumente.
